Alarmierung

Bis Ende der 70-Jahre des vorherigen Jahrhunderts wurden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren der Freien und Hansestadt Hamburg mittels auf die einzelnen Stadtteile verteilten Sirenen oder aber über Telefonketten hinsichtlich eines Einsatzes alarmiert.

1978 wurde die bisherige Alarmierungsform durch die Einführung so genannter Funkmeldeempfänger revolutioniert. Seither werden die rund 2700 freiwilligen Helfer, welche auf 86 Wehren verteilt sind, per Funkmelder alarmiert. Dies hat gegenüber der restlichen Bevölkerung den Vorteil, dass diese nun nicht mehr durch die relativ lauten Sirenen belästigt wird.

Im Vergleich zur Freiwilligen Feuerwehr werden Hamburgs Berufsfeuerwehren per Standleitungen, die eine direkte Verbindung zur Einsatzzentrale (EZ) haben, über einen neuen Einsatz informiert. Bei dem Funkmelder handelte es sich um den „Telesignal B“. Das Gerät war nahezu so groß wie ein Ziegelstein. Deswegen machte der Telesignal B auch bei vielen Feuerwehrmännern als „Backstein“ alle Ehre. Die Alarmierung erfolgte durch eine akustische Durchsage, welche über Funk von der Einsatzzentrale aus an die betreffenden Wehrangehörigen übermittelt wurde. Da der Funkmelder allerdings über keine Speichermöglichkeit verfügte, musste dieses Gerät permanent mit sich geführt werden, was sich jedoch auf Grund der Größe als recht umständlich erwies.

1986 wurde der Telesignal B durch die Nachfolgermodelle Telesignal „C“ und „E“ teilweise ersetzt. Man schaffte die Folgemodelle jedoch nur in geringer Stückzahl an, da sie sehr teuer waren. So wurden sie vorwiegend auch nur von Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehr eingesetzt. Zu den Neuerungen der Modelle „C“ und „E“ zählte unter anderem die geringere Größe. So übertrafen sie nur knapp die Maße einer Zigarettenschachtel. Des weiteren wurde die Einsatzalarmierung nun nicht mehr nur akustisch, sondern auch visuell durchgegeben. Jedoch bestand auf Grund dessen, dass die Meldungen analog übermittelt wurden, die Gefahr, dass nicht befugte Personen die Alarmierungen abhörten.

Somit führte die Feuerwehr Hamburg im Zeitraum von 1993 und 1996 die digitalen Meldeempfänger (DME) ein. Bei den ersten Modellen, welche beim Hersteller Swissphone erworben wurden, handelte es sich um die Reihe „Patron 505“. Später wurden die Versionen „DE-X“ und „505“ eingeführt und haben die Vorgängermodelle ersetzt. Bei den neueren Modellen handelt es sich um die „Patron“ beziehungsweise „Patron pro“ –Reihe. Während die älteren digitalen Meldeempfänger lediglich 20 Meldungen, zur Möglichkeit eines späteren Abrufes, speichern konnten, wurde die Speicherkapazität mit den neueren Modellen um das zehnfache erweitert.

2010 wurde in der FF-Volksdorf die „Patron“ beziehungsweise „Patron pro“ –Reihe durch die „BOSS“ –Reihe abgelöst. Die neue Reihe reagiert feiner und sensibler auf die Funkwellen und ist daher für die Zukunft besser geeignet als die älteren Modelle.

Dank Einsatzes der digitalen Alarmierung können nicht nur alle Mitglieder einer Feuerwehrwache, sondern auch einzelne Personen wie beispielsweise der Wehrführer separat Meldungen empfangen. Diese können beispielsweise über den Eingang eines wichtigen Faxes im Feuerwehrhaus informieren. Der DME ähnelt in seiner Bauart handelsüblichen Pagern, welcher in der Regel kleiner als eine Zigarettenschachtel sind und verfügt über vier programmierbare Alarmierungsschleifen. Die im Gerät enthaltenen Akkus halten, nachdem sie voll aufgeladen sind, über mehrere Wochen. Auf dem belichteten LCD-Display des digitalen Meldeempfängers werden dem Benutzer bei einer Alarmierung mehrere Informationen angezeigt. Neben dem Zeitpunkt, wann die Alarmierung eingegangen ist und welche Fahrzeuge in den Einsatz eingebunden werden sollen, wird abgekürzt die jeweilige vorliegende Schadensart angegeben.
Die jeweilige Schadenskategorie (Vollalarm, Kleinalarm, Bereitstellung, Erstversorgung) wird dem Träger des Meldeempfängers akustisch mitgeteilt. Ferner erscheinen mit einer Meldung dann noch weitere Informationen wie beispielsweise Straße, Hausnummer, vorliegende Situation, Anrufer sowie weitere alarmierte Kräfte, wie beispielsweise Rettungswagen, Drehleiter etc., auf dem Display.

Nicht gelesene Nachrichten werden automatisch gespeichert und durch ein Symbol in Form eines verschlossenen Briefs durchgehend im Display angezeigt. Bei der neuen „BOSS“ –Reihe zusätzlich durch ein blinkendes Display.

Jeder Feuerwehrmann hat die Möglichkeit, die Art und Weise der Alarmierung selbst zu programmieren. So können zwei verschiedene Signallautstärken eingestellt werden. Ferner kann die akustische Benachrichtigung mit einer aktivierbaren Vibrationsautomatik gekoppelt werden.

Seit 1998, dem Jahr der Einführung einer neueren Feuerwehr-Einsatzzentrale (FELS), werden die Angehörigen einer Wehr nicht nur per DME sondern auch über ein an das Feuerwehrhaus gesendetes Fax über weitere relevante Informationen hinsichtlich eines Einsatzes und eines effektiven Anfahrtswegs in Kenntnis gesetzt.

FEU = Feuer

FEUK = Feuer klein

FEUBMA = Auslösung einer Brandmeldeanlage

FEUNOTF = Feuer mit medizinischem Notfall

FEUY = Feuer mit Menschenleben in Gefahr

FEUR= Feuer mit Großeinsatz Rettungsdienst

FEUX= Feuer mit Gefahrstoffen

FEUE= Feuer mit Explosion

FEU2-6= Feuer mit zweiten bis sechsten Alarm (Anz. d. Löschzüge)

TH = Technische Hilfeleistung

THK = Technische Hilfeleistung klein

THZUG = Technische Hilfe auf Gleisanlagen

THY = Techn. Hilfe mit Menschenleben in Gefahr

THR = Techn. Hilfe mit Großeinsatz Rettungsdienst

THX = Techn. Hilfe mit Gefahrstoffen

THE = Technische Hilfeleistung mit Explosion

DRZF = Droht zu fallen

WASSER = Wasser auf Straße / im Keller

TH2-6 = Techn. Hilfe mit zweiten bis sechsten Alarm (Anz. d. Löschzüge)

NIL= Nicht in der Liste (sonstige Einsätze)

NOTF= Notfall Rettungsdienst

NOTFNA= Notfall Rettungsdienst mit Notarzt